Therapiebausteine / Therapiekonzept

Osteopathie (mit physiotherapeutischer Grundlage)

Nach meiner Ausbildung zur Physiotherapeutin schloss ich direkt mein Studium der Osteopathie an. Interessant fand ich sofort den Gedanken der ursächlichen Betrachtungsweise von Beschwerden. Da mein Studium berufsbegleitend war, konnte ich das jeweils Gelernte direkt an physiotherapeutischen Patienten anwenden. So lernte ich bald, wie effektiv weil ursachenbezogen die Idee der Osteopathie ist. Bei vielen Patienten, die physiotherapeutisch kein befriedigendes Behandlungsergebnis erreichten, konnte ich nun Stück für Stück neue Elemente anbieten, die die Behandlungsergebnisse deutlich verbesserten. Mit jedem Jahr des Studiums haben sich das Bild der Betrachtung und die Möglichkeiten der Behandlung erweitert, bis ich nach Abschluss des Studiums und der anschließenden Heilpraktiker-Prüfung die damals noch völlig unbekannte Osteopathie in meiner Praxis anbot. Ich war fasziniert und überzeugt von der Wirkungsweise dieser Therapieform und war mit Leib und Seele bereit, diesbezüglich Pionierarbeit zu leisten.

Heute bin ich sehr froh, die Physiotherapie zusätzlich zur Osteopathie gelernt zu haben. Das hat meine Hände und Fingerfertigkeiten schon früh geschult und ich kann heute viele physiotherapeutische Techniken im ganzheitlichen Kontext der Osteopathie phantastisch nutzen und einsetzen.

Die Osteopathie begeistert mich bis heute. Das logische Zusammenspiel aller „Mosaik-Steinchen“ im Körper und das Funktionieren des Körpers nach diesen Regeln und Mechanismen finde ich immer noch und immer wieder erstaunlich. Ihn so verstehen zu lernen, hat meinen Patienten und auch mir selbst eine große Bereicherung und eine erhebliche Erweiterung des Blickwinkels gebracht, den ich nicht mehr missen möchte und völlig verinnerlicht habe. Dem Patienten all das anschaulich verständlich zu machen und ihn so auch zu behandeln erfüllt mich sehr und ist mir in „Fleisch und Blut“ übergegangen.

Osteopathie

Die Osteopathie ist eine ganzheitliche manuelle Heilmethode, d.h. es wird ausschließlich mittels der Hände behandelt. Sie wurde von dem amerikanischen Arzt Dr. Andrew Taylor Still (1828-1917) entwickelt. Er entdeckte, dass Bewegungen im Körper die Grundlage für eine gute Funktion und damit die Grundlage für Gesundheit sind.
Hierzu gehören z. B. Gelenkbeweglichkeit, Muskelbeweglichkeit, aber auch Organbeweglichkeit, Zirkulationsbewegungen von Flüssigkeiten (wie Blut, Lymphe, Rückenmarksflüssigkeit etc.).

Das bedeutet umgekehrt, dass ein Bewegungsverlust (egal wo im Körper) Ursache von Funktionsstörungen sein kann, die sich dann oft an ganz anderen Körperstellen zeigen. Jeder Bewegungsverlust im Körper (z.B. durch Narben, nach Entzündungen usw.) muss durch Hilfe anderer Strukturen kompensiert werden. Diese Strukturen werden dadurch ihrerseits überstrapaziert und müssen auch wieder unterstützt werden. Dieser Kompensationsmechanismus läuft automatisch / unbewusst ab, bis die ganze Kette irgendwo endet und der Körper z. B. mit Schmerzen reagiert (Beispiele: Rückenschmerzen, Schulterschmerzen, Knieschmerzen).

In der Osteopathie wird nicht symptomatisch, sondern so ursächlich wie möglich behandelt. Wie beschrieben sind Beschwerden / Schmerzen meist nur das Resultat einer langen Ursache-Folge-Kette. Bei einer osteopathischen Behandlung wird der Anfang dieser Kette manuell gesucht und behandelt, infolgedessen kann der Körper selbst nacharbeiten und weitere Strukturen neu anpassen und eventuell regulieren.

Die durch den Bewegungsverlust bedingte schlechtere Durchblutungssituation / Versorgungssituation der beeinträchtigten Strukturen wird durch die Mobilisierung verbessert und damit die Chance für eine größere Widerstandsfähigkeit erweitert.

Die Selbstheilungskräfte des Körpers werden aktiviert.

Das angestrebte Ziel ist es, Beschwerden / Schmerzen möglichst nicht nur kurzfristig, sondern auch langfristig zu beseitigen.

Der menschliche Organismus stellt eine funktionelle Einheit dar, erst die Wechselbeziehungen und das harmonische Zusammenspiel aller Einzelteile ermöglichen die Funktion des Ganzen!

Der Osteopathie sind dort Grenzen gesetzt, wo schwere strukturelle Schäden das Krankheits- / Schmerzbild ursächlich dominieren. Dies kann bei einem ersten Termin geklärt werden.

Die Dauer einer osteopathischen Behandlung beträgt ca. 45 Minuten und kostet ca. 70€. Die Termine sollten in der Regel im Abstand von 3-4 Wochen liegen. Bringt die osteopathische Behandlung nach 4-5 Terminen keinen Erfolg, wird sie abgebrochen! Je nach Beschwerdebild passe ich die Behandlungsdauer und –abstände individuell an.

Durch langjährige Erfahrungen im manuellen Behandeln und den Blick auf die interdisziplinären Komponenten kann beurteilt werden, ob die Bewegungseinschränkungen eher mechanisch, psychisch oder stoffwechselbedingt sind. Das Gewebe fühlt sich jeweils anders an und reagiert unterschiedlich auf verschiedene Behandlungstechniken. Auch das trägt dazu bei, diagnostisch eine Richtung zu finden. Daraufhin kann mit dem Patienten besprochen werden, welche Ebene der Therapie für ihn und seine ganz persönliche Problematik die erfolgversprechendste ist. Manchmal greifen viele Komponenten ineinander und summieren sich auf, oder es gibt eine dominante Ebene, die dann besonders wichtig für die dauerhafte Verbesserung der Beschwerden sein kann.